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Liebe Leute,

um unser Projekt Kremstal Trails ist es in den letzten Monaten ruhig geworden. Das hat einen Grund. Einen nicht sehr erfreulichen. Wir möchten kurz um eure Aufmerksamkeit bitten, um zu erklären, was passiert ist. Vorab: keine Panik, der Trail vom Grillparz ist nicht in Gefahr.

Update, 17.9.2019

Wir haben in den letzten Wochen und Monaten nicht locker gelassen und immer wieder das Gespräch gesucht. Ende August war’s dann soweit und Frau Bürgermeisterin von Schlierbach – Katharina Seebacher – hat einen runden Tisch mit den Grundeigentümern, Jägern und uns erwirkt. Die Stimmung war sehr emotionsgeladen. Wir durften uns alle Vorfälle mit schwarzen Schafen aus der Bike-Szene anhören. Von Seiten der Jägerschaft wurde uns gar vorgeworfen, dass wir Rehe gerissen hätten. Mit Fakten war hier leider wenig auszurichten. Zudem ist der Druck spürbar, der aufgebaut wurde und wird. Selbst wenn ein Grundeigentümer sich als Befürworter des Mountainbikens deklarieren würde, würde wohl der Segen in der Nachbarschaft und mit den Jägern schief hängen.

Wir geben aber nicht auf. Die aktuelle Situation, das vergiftete Klima am Grillparz mit Wegsperren, usw., wollen wir nicht hinnehmen. Ein zweiter runder Tisch ist der Plan, bei dem hoffentlich die Emotionen etwas abgeklungen sind und über Lösungen diskutiert werden kann. Parallel dazu planen wir einen Mountainbike-Infoabend mit positiven Beispielprojekten aus anderen Regionen und Experten zu Haftung, Jagd und Grundeigentum.


Die wichtigsten Fragen (und Antworten)

Warum habe ich von Kremstal Trails in letzter Zeit nichts gehört?

Wir sind dabei eine Lösung für die Ausfahrt aus dem Agrar-Grundstück (ca. 100 Meter Luftlinie bis zur öffentlichen Straße) zu finden. Leider gibt es hier ziemlich viel Gegendwind. Bevor eine Lösung steht, macht es wenig Sinn den zweiten Teil des Trails zu beginnen. Deshalb haben wir aktuell einen Baustopp.

Was ist so schwierig daran eine Ausfahrt zu finden?

Trailtechnisch wäre es sehr einfach. Wir müssen uns mit dem/den Grundeigentümer/n am unteren Ende des Agrar-Grundstücks einigen. Lösungsansätze gibt es bereits, doch die werden durch einen Querschuss der Schlierbacher Jägerschaft blockiert.

Was hat die Schlierbacher Jägerschaft damit zu tun?

Kurz nachdem wir die Gespräche über eine Trail-Ausfahrt mit den Grundeigentümern begonnen hatten, startete die Schlierbacher Jägerschaft eine Unterschriftenaktion unter den Agrar-Grundnachbarn. Das Ergebnis liegt uns in Form eines Anwaltsschreibens vor, in dem festgehalten wird, dass es kein Befahren der betroffenen Grundstücke geben wird.

Warum ein Anwaltsschreiben?

Wir wissen es nicht. Wir haben von Beginn an alle Beteiligten involviert und die Jägerschaft schon im Oktober 2017 zu Gesprächen eingeladen. Obwohl wir immer uns immer wieder um Kooperation bemüht haben, ist kaum Rückmeldung gekommen. Das Anwaltsschreiben ist ohne Vorwarnung eingetroffen. Wir hätten das gerne persönlich, ohne Rechtshelfer, ausdiskutiert.

Was ist der Grund für die Blockade?

Das versuchten wir bei einem Gespräch mit dem Jagdleiter von Schlierbach im April herauszufinden. Konkrete Gründe gibt es offenbar nicht. Es ist vielmehr ein Partout-Standpunkt, dass wir (Mountainbiker) nicht aus dem Agrar-Grund herauskommen. Selbst unser Angebot auf die Auffahrtsstrecke zu verzichten, um die Radfahrer schneller aus dem Wald zu bekommen und damit für mehr Ruhe (auch für das Wild) zu sorgen, stieß auf taube Ohren.

Wie stehen die betroffenen Grundeigentümer dazu?

Einige – selbst jene, die bei der Unterschriftenaktion unterzeichnet haben – wären zu Lösungen bereit. Teilweise wurden Überfahrten über Grundstücke schon zugesagt. Allerdings wollen die Grundeigentümer verständlicherweise keinen Zwist mit der Jägerschaft – und da steht aktuell die Rute im Fenster.

Kann man mit der Jägerschaft nicht reden?

Wir haben‘s versucht. Unser erstes Gespräch mit dem Jagdleiter von Schlierbach war seinerseits extrem emotionsgeladen. Seit mehreren Wochen versuchen wir über den Landesjägermeister und die Bürgermeisteirn ein weiteres Gespräch auf die Beine zu stellen – jedoch ohne Erfolg.

Warum wurde die Ausfahrt nicht früher geklärt?

Im Sommer 2018 erhielten wir von der Gemeinde die Konaktdaten der angrenzenden Grundeigentümer und führten ein erstes Gespräch. Danach – und das ist die Kritik, die wir uns gefallen lassen müssen – waren wir zu sehr mit Trailbau, Organisation, Pumptrack, etc. beschäftigt, dass wir die weiteren Gespräche erst heuer im Frühjahr in Angriff nahmen. Wir dachten nicht, dass wir so viel Gegenwind erhalten würden, vor allem, da wir die Jägerschaft von Anfang an involviert hatten.

Wie geht es weiter? Ist der Trail gefährdet?

Alles auf Agrar-Grund (der bestehende erste Teil des Trails, ein zweiter Teil und ein Uphill-Trail) sind genehmigt und nicht gefährdet. Unserer Meinung nach wäre es aber sinnvoller, wenn es eine Ausfahrt Richtung Kirchdorf/Schlierbach gäbe. Deshalb bemühen wir uns um eine Lösung.

Was sind die konkreten nächsten Schritte? Wann geht es weiter?

Wir strecken permanent die Hand für ein Gespräch aus, um die Situation im Konsens mit allen Beteiligten zu regeln. Sollte das in absehbarer Zeit nichts werden, bauen wir die Strecke wie von den Behörden bewilligt inkl. Uphill-Variante.

Eine Bitte noch.

Die Stimmung am Grillparz ist angespannt. Es wurden zahlreiche Fahrverbote aufgestellt. Wir haben von Anpöbelungen erfahren, sogar auf unserem legalen Trail. Sollte euch derartiges widerfahren (oder ihr etwas mitbekommen), bitte dokumentiert den Vorfall (sofern möglich) und schreibt uns sofort an christoph@kremstal-trails.at

Die Emotionen sind sehr aufgeladen. Bitte bleibt dennoch freundlich. Diskutieren darf man aber schon – ihr kennt jetzt zumindest unsere Version der Geschichte.


Was man noch wissen sollte

Folgende Punkte werden uns vorgeworfen. Wir nehmen dazu Stellung.

Bei Kremstal Trails ist upmove involviert.

Das können wir dezidiert ausschließen. Kremstal Trails ist ein Projekt des Bikesport RC Kremstal.

Die Jägerschaft wurde nicht informiert.

Im Oktober 2017 – ein halbes Jahr bevor der Trailbau begann – machten wir den Schritt auf die Jägerschaft zu und erklärten unser Vorhaben. Wir hatten die Zusage der Agrargemeinschaft, darüber hinaus war nichts in Stein gemeißelt. Auf Wunsch der Jägerschaft arbeiteten wir Alternativrouten in der Nähe von Wanderwegen aus, die jedoch – mit Ausnahme eines Anwaltsschreibens – unerwidert blieben. Wie vom Landesjägermeister aufgetragen wandten wir uns mehrmals an unseren Ansprechpartner, den Jagdleiter von Oberschlierbach, erhielten aber so gut wie keine Rückmeldung.

Durch den Trail ist viel mehr los als vorher.

Wegen einem Trail reisen die wenigsten extra ins Kremstal an und die Kremstal Mountainbiker haben sich auch nicht schlagartig vermehrt. Durch unseren Trail wird sicher genauer geschaut. Rad gefahren wird am Grillparz aber schon seit Jahrzehnten.

Mountainbiker halten sich sowieso an keine Regeln.

Aktuell haben wir eine Wild West-Situation. Es gibt keinen Weg im Wald, wo Mountainbiken in der Region erlaubt ist. Schafft man aber ein legales, attraktives Angebot, dann halten sich Mountainbiker sehr wohl an Regeln. Das wurde erst letztes Jahr in Innsbruck wissenschaftlich belegt. Ein halber Trail ist noch kein ganzes Angebot. Deshalb sollte man erst urteilen, wenn die Arbeit fertig gestellt ist.